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Zwei grandiose Derbysiege über Bernhardswald und Deggendorf
Zumindest ein Erfolgserlebnis in einem Derby hatte sich die erste Mannschaft für das Wochenende vorgenommen, am Ende wurden es in zwei hochklassigen Spielen, in denen beste Werbung für das Skaterhockey gemacht wurde, zwei grandiose Siege: Nach dem Sieg am Samstag über Bernhardswald (5:3) gab es auch einen knappen Erfolg über Deggendorf (8:7). Der Lohn: Platz drei in der Tabelle.
IHC Atting – TSV Bernhardswald 5:3 (4:0, 1:2, 0:1)
Wie wichtig der Mannschaft von Kapitän Markus Alzinger diese beiden Heimderbys waren, konnte man schon im ersten Drittel des Spiels gegen Bernhardswald erkennen. Vom Eröffnungsbully weg gab die Mannschaft Vollgas und wurde dafür auch belohnt: Florian Tkocz (9.) Fabian Hillmeier (12.) Markus Schick (14.) und Wolfgang Hiendl (18.) stellten eine scheinbar beruhigende 4:0-Führung nach dem ersten Drittel her.
Doch hatten viele Fans nun gehofft, es würde nun so weitergehen, sahen sie sich getäuscht. Nach dem 1:4 durch Michael Hofmeister (29.) stellte zwar Martin Deichslberger in Abstaubermanier (33.) den alten Abstand wieder her, doch Bernhardswald kam danach vermehrt zu Chancen. Die größte hatte Florian Adlhoch per Alleingang, doch Tobias Meier fischte den platzierten Schuss mit der Fanghand aus dem Torwinkel.
„Wir haben nicht unbedingt schlecht gespielt, nur etwas dumm“, sagte Matthias Rothhammer und meinte damit wohl auch die Strafen gegen Ende des Abschnitts, die der TSV sogleich nutzte. Denis Passauer verkürzte noch vor der zweiten Pause auf 2:5, Thomas Bauer nach nur 17 Sekunden im Schlussabschnitt auf 3:5. Nun war wieder Spannung angesagt am Straubinger Pulverturm. Pech hatte Florian Tkocz, der kurz nach dem 3:5 aus vollem Lauf nur den Außenpfosten anvisierte. Bernhardswald drückte nun auf den Anschlusstreffer und der fiel sechs Minuten vor dem Ende auch. Allerdings wurde ihm vom Schiedsrichtergespann aufgrund vorausgegangenen Torverschiebens die Anerkennung verweigert.
Zwar setzte Bernhardswald dann noch einmal alles auf eine Karte, nahm den stark haltenden Goalie Jonas Leserer vom Feld, zum Torerfolg kamen sie aber nicht mehr. „Schade für uns“, sagte der gesperrte Kapitän Christian Schweiger nach dem Spiel. „Hätten wir im ersten Drittel nicht so viele Fehler gemacht, wäre wohl etwas für uns drin gewesen.“ Beim IHC war der Jubel natürlich groß. Für die Fans gab es die Welle und die Raupe und nach dem Spiel eine kräftige Feier mit dem Sponsorenbier Graf Arco.
IHC Atting: Meier – Alzinger, F. Tkocz, Schick, Hiendl, Kuhnle, Deichslberger, Raidl, Hillmeier, Wolf, Rothhammer, Edenhofer, P. Tkocz, Skrtel.
Bernhardswald: Leserer – Sigl, Blumthaler, Bauer, Francuski, Adlhoch, Dörfler, Ströhl, Passauer, Hofmeister.
Tore: 1:0 (8:47) F. Tkocz (Edenhofer, 3-4), 2:0 (11:35) Hillmeier (Wolf), 3:0 (13:05) Schick (P. Tkocz), 4:0 (17:27) Hiendl (Edenhofer, 4-3), 4:1 (28:57) Hofmeister, 5:1 (32:52) Deichslberger (Kuhnle), 5:2 (37:27) Passauer (Bauer, 4-3), 5:3 (40:18) Bauer (Hofmeister, 4-3).
Schiedsrichter: Forrette (Abstatt), Wiesmaier (Winnenden); Strafminuten: Atting 12, Bernhardswald 10; Zuschauer: 150.
IHC Atting – Deggendorf Pflanz 8:7 (2:1, 2:2, 4:4)
Hatte das Samstagsspiel schon Klasse, Rasse und viel Spannung geboten, so war das Derby am Sonntag gegen Deggendorf endgültig nichts für schwache Nerven. So mancher Fan war wohl vor allem im Schlussdrittel dem Herzinfarkt nahe.
Aber der Reihe nach. In Führung gingen erst einmal die Pflanz. Top-Scorer Stefan Bauer traf bereits in der ersten Minute mit einem platzierten Schlagschuss in Überzahl zum 1:0. Dann aber spielte nur noch der IHC. Der starke Pflanz-Goalie Manuel Früchtl wurde unter Dauerbeschuss genommen, es dauerte aber bis zur elften Minute, ehe Martin Deichslberger im Nachsetzen das verdiente 1:1 besorgte. Ebenso verdient wie auch wichtig war die 2:1-Führung in der 16. Spielminute durch Fabian Hillmeier, womit es auch in die erste Pause ging.
Ähnlich wie am Samstag wurde dann die Führung erst einmal ausgebaut. Erneut Fabian Hillmeier und Wolfgang Hiendl schraubten bei drei gegen drei auf dem Feld das Ergebnis auf 4:1 – eine sichere Führung scheinbar. Doch wirklich nur scheinbar, denn ausgerechnet in Unterzahl kamen die Deggendorfer wieder auf 3:4 heran. Beide Tore waren dabei vollkommen identisch. Die Wölfe vertändelten den Ball und erst Alexander Hutterer, dann Dominik Edinger vernaschten Tobias Meier bei ihren Breaks. „Das war keine gute Phase von uns“, sagte Thomas Raidl nach dem Spiel. „Überhaupt dürfen zwei Gegentore in eigener Überzahl nicht passieren.“
Zu allem Überfluss verlor man gegen Ende des zweiten Drittels in Wolfgang Hiendl auch noch den zweiten Verteidiger. Der holte sich nach der zweiten gelben Karte eine Spieldauerdisziplinarstrafe ab. Schon im ersten Drittel war Markus Schick nach einem unglücklichen Zusammenprall in der Rundung und einem Cut am Kinn sowie leichter Gehirnerschütterung verletzt ausgeschieden.
Gleich nach Wiederbeginn sorgte dann erneut Hillmeier mit seinem dritten Treffer an diesem Abend wieder für ein wenig Durchschnaufen bei den Attinger Fans und Spielern, doch schon kurz darauf war der Spielverlauf auf den Kopf gestellt. In der 47. Minute hatte Florian Tkocz Alexander Hutterer per Stockschlag gefoult. Tkocz erhielt dafür fünf Minuten und eine Spieldauerdisziplinarstrafe (damit fehlte bereits der dritte Verteidiger), Deggendorf dazu noch einen Penalty, den Bauer souverän verwandelte. Viele Attinger sahen dann schon die Felle davon schwimmen, zumal Deggendorf das Spiel in der fünfminütigen Überzahl dann auch noch drehte. Martin Eckart und erneut Hutterer machten bis zur 51. Minute aus dem 4:5 ein 6:5.
Möglicherweise hätte Deggendorf das Spiel auch gewonnen, doch drei Faktoren sprachen in den letzten zehn Minuten für den IHC: Zunächst einmal Torhüter Tobias Meier, der nach dem 5:6 mit einem Weltklasse-Save den endgültigen K.O. und das 5:7 verhinderte. „Außerdem haben wir uns nicht aufgegeben, wie zuvor schon so oft nach Rückständen“, bilanzierte Thomas Raidl. „Wir haben weiter Gas gegeben und wollten das Spiel unbedingt gewinnen.“ Grund Nummer drei war der an diesem Abend überragende Fabian Hillmeier. Erst traf er in der 55. Minute mit einem verdeckten Schlagschuss zum 6:6 (Deggendorf hatte einen Wechselfehler begangen), nur 50 Sekunden später ließ er Früchtl erneut keine Chance – 7:6.
Als dann auch noch Daniel Skrtel nach exakt 57 Minuten auf 8:6 erhöhte, kannte der Jubel im Stadion keine Grenzen mehr. Doch Deggendorf war noch nicht geschlagen, nahm den vor allem im ersten Drittel bärenstarken Goalie Manuel Früchtl vom Feld und kam 30 Sekunden vor dem Ende noch zum Anschlusstreffer. Zittern mussten die Attinger aber nur noch kurz, denn der Sturmlauf der Deggendorfer war nun nur noch unkontrolliert. Zweimal konnte die Defensivabteilung leicht klären.
So stand nach dem Spiel der zweite Derbysieg binnen 24 Stunden auf dem Papier und die Mannschaft feierte noch kräftig mit den Fans. „Das war ein ungemein wichtiger Sieg für uns“, sagte Raidl weiter. „Die Stimmung im Stadion war heute gigantisch. Die Fans haben uns wirklich zum Sieg gepeitscht.“ Deggendorf erwies sich als fairer Verlierer: „Gratulation nach Atting, der Sieg war nicht unverdient und das Spiel absolut hochklassig“, sagte Kapitän Martin Eckart. „In so einem schnellen Spiel wirkt sich am Ende einfach die zu geringe Spieleranzahl kräftemäßig aus (Deggendorf musste auf Daniel Schober, Manuel Bayer und Andreas Richter verzichten, Anm. d. Autors) und genau das fehlte unserem Team, um den Vorsprung neun Minuten vor Spielende nach Hause zu bringen.“
IHC Atting: Meier – Alzinger, F. Tkocz, Schick, Hiendl, Kuhnle, Deichslberger, Raidl, Hillmeier, Wolf, Rothhammer, Edenhofer, P. Tkocz, Skrtel.
Deggendorf: Früchtl – Rittel, F. Brand, Eckart, Hutterer, Bauer, Dorn, Edinger, Schmidt, J. Brand.
Tore: 0:1 (0:56) Bauer (Rittel, 4-3), 1:1 (11:12) Deichslberger (Rothhammer), 2:1 (15:23) Hillmeier (F. Tkocz), 3:1 (24:53) Hillmeier (F. Tkocz, 3-3), 4:1 (25:16) Hiendl (Edenhofer, 3-3), 4:2 (28:07) Hutterer (F. Brand, 3-4), 4:3 (28:41) Edinger (Bauer, 3-4), 5:3 (43:59) Hillmeier (Deichslberger), 5:4 (46:07) Bauer (Penalty), 5:5 (47:52) Eckart (Bauer, 4-3), 6:5 (50:38) Hutterer (Bauer, 4-3), 6:6 (54:43) Hillmeier (Edenhofer, 4-3), 7:6 (55:53) Hillmeier (Alzinger), 8:6 (57:00) Skrtel (Rothhammer), 8:7 (59:33) Rittel 5-4.
Schiedsrichter: Rajic (Schwabmünchen), Puz (Augsburg); Strafminuten: Atting 23 + Spieldauerdisziplinarstrafen gegen F. Tkocz und Hiendl – Deggendorf 16. Zuschauer: 200.
quelle: Homepage IHC Atting
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